Die Definition von einem alten Pferd kann man nicht pauschalisieren. Man muss Ponyrassen, die sogar älter als 40 Jahre werden können, von Warmblütern unterscheiden. Auch sollte man Pferde, die noch voll im Sport stehen, von Pferden des gleichen Alters unterscheiden, die durch schwere Erkrankungen des Bewegungsapparates nur noch wie ein älteres Pferd genutzt werden können. Viel Weidegang unterstützt die Gesundheit der Gelenke und die Seele des älteren Pferdes.




Fakt ist, dass ältere Pferde, je nach individueller Nutzung, durch ein gezieltes Ernährungskonzept unterstützt werden sollten.Grund dafür ist, dass bei Pferdesenioren die Leistungsfähigkeit der inneren Organe abnimmt und der Stoffwechsel des Pferdes eher träge wird.

Sie nehmen eher schnell ab, gerade wenn es kälter oder windig wird, fressen aber oft aufgrund der altersbedingten Zahnprobleme deutlich weniger als sie zur Erhaltung Ihres Stoffwechsels bräuchten. Da hilft nur früheres Eindecken oder eine deutliche Erhöhung der Energie, ohne aber wiederum die Gefahr einzugehen, fütterungsbedingte Erkrankungen zu provozieren.


Abhängig vom Ernährungszustand und von eventuellen Grunderkrankungen müssen individuelle Rationen zusammengestellt werden und diese in möglichst vielen, kleinen Portionen angeboten werden.

Auch die Zusammensetzung des Mineralfutters sollte überprüft werden. Pferdesenioren haben einen deutlich erhöhten Bedarf an Zink, Selen und Vitamin A, E und C. Ein Mangel dieser wichtigen Substanzen macht sich in einem sehr langsamen Fellwechsel, in der Qualität von Haut und Haarkleid sowie in der Hufqualität bemerkbar. Teilweise kommt es regelrecht zu Fellverfärbungen, die mit einer optimierten Fütterung wieder rückgängig gemacht werden können.

Auch ist die Neigung zu Pilzbefall bei älteren Tieren grösser, da das Immunsystem nicht mehr so ausgeprägt ist wie bei einem jüngeren Pferd.

Bei gesundheitlichen Problemen wie Durchfall oder Kolikneigung, Leber- oder Nierenerkrankung, Lungenproblematik, Morbus Cushing oder Hufrehe ist erst recht eine spezielle Diät sinnvoll, welche die Therapie des Tierarztes unterstützen kann.

Allgemeiner Hinweis zur Fütterung von gesunden Senioren

Ab 20 Jahren spricht man von Senioren. Diese haben einen anderen Bedarf in Punkto Energie/Eiweiss und Mineralien, als jüngere Tiere. Energiebedarf oft um 20 % erhöht. Senioren sollten 10-20% mehr Eiweiss zu sich nehmen, als bisher. Fellprobleme haben zB. mit Zink-, Kupfer-, Selenmangel zu tun. Die Eiweiss sollten aber im Dünndarm hochverdaulich sein, daher sind

Folgende Eiweissquellen sinnvoll: Junges Grünfutter, frisch geerntete Grassilage, Sojaschrot, Leinschrot, Hafer. Calcium und Phosphor soll im Bedarf bleiben um Harnstein zu verhindern und die Niere zu schonen.

Ca: P: 1.5-2.5:1; Zink, Selen, Vitamin A; E und C sollen doppelt so hoch sein, wie für ein normal adultes Pferd.

Fallbeispiele von Senioren, die sich in unserer Praxis beraten liessen können Sie hier nachlesen.

Praxis Beispiele Pferde